Der Mensch und das Pferd

Andrea mit Jet beim Rollstuhltraining
Andrea mit Jet beim Rollstuhltraining

Der Mensch und das Pferd

Das Pferd ermöglichte es dem Menschen Länder zu erobern. Heute hat es sich zum Sport,- und Freizeitpartner gewandelt. Pferde und Ponys werden gezielt für den Menschen gezüchtet. Leider nicht immer zum Nutzen des Pferdes. Was Zuviel geworden ist, nicht funktioniert oder nicht ins Zuchtschema passt wird ausgemustert und endet im Schlachthof.

 

Äußerungen wie: „Das Pferd ist ein Springpferd, das muss das können!“ oder „Ich –zu schwer? Oh das macht nichts, mein Pferd ist ein Gewichtsträger!“ sind immer wieder zu hören. Ein Dressurpferd darf nicht auf die Koppel, wegen der Verletzungsgefahr. Mit gut bandagierten Beinen darf es dann nicht selten bis zu 23h über die gelernten Lektionen in Käfighaltung nachdenken. Das Robust Pony im Offenstall hätte gerne etwas mehr Rückzugmöglichkeiten, weil es rangniedrig ständig im Auslauf herumgescheucht wird.

 

Weiß das Pferd, was wir Menschen für es ausdenken? Will es das?

 

Sicherlich konnte durch gezielte Zucht einiges erreicht werden, Pferde und Ponys werden nahezu „perfekt“ gezogen und können enorme Leistungen und sportliche Erfolge bringen.

 

Dennoch ist das Pferd (Pony) in erster Linie Pferd, es möchte artgerecht mit Artgenossen leben. Auch der vollste Futtertrog kann nicht die richtige Haltung des Pferdes ersetzen. Wem es gelingt, sich auf sein Pferd einzustellen, seine wirklichen Bedürfnisse zu erkennen, der bekommt alle Farben seines Wesens zu sehen.

 

Wie erreichen wir das? Durch feine Beobachtung, z.B. auf der Weide oder bei einem Kurs, der anbietet was wir noch nie ausprobiert haben. Spannend zu sehen, wie sich das Pferd unter einem von oben kommenden Fallschirm verbergen lässt oder ganz ruhig stehen bleibt, sobald sich ein Rollstuhl nähert, der bisher nicht zum Programm gehörte.

 

Spezialisten unter den Pferden wir d es immer geben, dennoch ist die Vielfalt, die Mensch und Pferd gut tut. Mutig sein, Neues auszuprobieren, auch die eigene Bequemlichkeit für weitere Wege zur Koppel auf sich zu nehmen lohnt sich.

Einer erforderlichen Behandlung Zeit zum Heilen geben.

Die Möglichkeiten sind größer denn je, wir dürfen uns trauen etwas offener an die Pferde heranzugehen. Mehr Lob und Konsequenz in spielerischer Leichtigkeit statt Strafe. Um dann zu entdecken was mein Pferd anbietet, mit das Schönste, was es uns geben mag: Absolutes Vertrauen.

 

Das Geheimnis des Könnens liegt in der Bereitschaft etwas verändern zu wollen.

 

 

In diesem Sinne viel Erfolg mit Ihrem Pferd.

Susanne Kranich